Erwachsen sein und gleichzeitig das innere Kind leben – warum wir mehr Quatsch im Alltag brauchen
- Marie Swoboda
- Aug 20
- 3 min read
Vor ein paar Tagen habe ich etwas gemacht, das völlig banal klingt – und doch ganz schön was verändert hat. Ich habe ein Reel auf Instagram hochgeladen. Darauf zu sehen: Ich gieße Blumen, dann fülle ich meine Gummistiefel mit Wasser. Mehr nicht.
Dazu habe ich geschrieben:
„Ich habe mich gerade erinnert, dass ich erwachsen bin und f*cking alles machen kann, was ich will.“
Was dann passierte, war verrückt: Das Video ging viral, fast 400.000 Menschen haben es gesehen, kommentiert, geteilt. Und anscheinend hat es genau den Nerv der Zeit getroffen: Die Sehnsucht danach, das innere Kind leben zu dürfen – auch als Erwachsener.
Warum uns das innere Kind so sehr fehlt
Die Kommentare unter meinem Reel waren voller Freude, Nostalgie und Sehnsucht. Menschen schrieben, dass sie sofort Lust bekamen, selbst wieder Quatsch zu machen. Andere sagten, dass sie seit Jahren vergessen hatten, wie sich echte Leichtigkeit anfühlt.
Fast jeder kennt (hoffentlich) dieses Gefühl: Als Kinder durften wir frei sein, neugierig, verspielt. Wir haben uns gefreut, wenn wir barfuß durch Pfützen rennen konnten. Wir haben gelacht, wenn wir uns Eis ins Gesicht geschmiert haben.
Doch irgendwann – mit dem Erwachsensein – kam der Ernst. Schule, Arbeit, Verpflichtungen. Wir haben gelernt, zu funktionieren. Und ohne es zu merken, haben wir verlernt, einfach mal Spaß zu haben.
(Kleine Anmerkung: Mir ist durchaus bewusst, dass nicht jede Kindheit so aussieht- leider! Ich schreibe hier aber aus meiner eigenen Erfahrung und hoffe das die meisten Menschen ähnliche Kindheitserfahrungen machen durften.)
Mein persönliches Geständnis
Ich selbst bin eigentlich ein eher ernster Mensch. Ich mache meine To-Do-Listen, erledige, was erledigt werden muss. Selbst Dinge, die Freude bringen sollen, werden manchmal zu Aufgaben, die ich abhake. SOGAR MEINE TIERE..
Aber in diesem Moment mit den Gummistiefeln war alles anders. Kein Plan, kein Zweck, keine „To-Do“. Nur pure Spontaneität und Freude.
Und vielleicht war es genau das, was so viele Menschen berührt hat: Es war nicht perfekt inszeniert, sondern einfach echt.
Erwachsene dürfen alles – wir vergessen es nur oft
Erinnerst du dich noch daran, was du dir als Kind vorgenommen hast, wenn du endlich erwachsen bist?
„Dann esse ich Eis zum Frühstück.“
„Dann gehe ich ins Bett, wann ich will.“
„Dann schaue ich eine Serie bis zum Ende – auch wenn es spät wird.“
„Dann mache ich, was ich will!“
Und jetzt? Jetzt sind wir erwachsen – und trotzdem verbieten wir uns diese Dinge. Wir übernehmen die Grenzen, die uns früher gesetzt wurden. Nur diesmal sind wir selbst die strengen Erwachsenen. Vielleicht sogar strenger?
Quatsch machen als Selbstfürsorge
Vielleicht klingt es albern, aber genau darin steckt ein Schlüssel für mehr Lebensfreude. Wenn wir uns erlauben, sinnlose Dinge zu tun, schenken wir uns selbst Leichtigkeit.
Ideen für kleine „Regelbrüche“ im Alltag:
Mit Klamotten in den Pool springen.
Dessert vor dem Hauptgang essen.
Ein Kinderlied laut mitsingen.
Barfuß im Regen tanzen.
Ein Wochenende lang nur Lieblingsfilme schauen.
Oder: die Gummistiefel mit Wasser volllaufen lassen.
Es geht nicht darum, Verantwortung über Bord zu werfen. Sondern darum, zwischen all dem Ernst des Lebens Momente zu schaffen, die einfach nur Spaß machen.
Warum das innere Kind stärken so wichtig ist
In einer Welt, die ständig Leistung und Produktivität fordert, ist Lebensfreude keine Nebensache. Sie ist ein Grundbedürfnis.
Wenn wir unser inneres Kind lebendig halten, dann:
spüren wir wieder mehr Kreativität und Inspiration,
fühlen uns leichter, freier, lebendiger,
haben mehr Resilienz in stressigen Zeiten,
und erinnern uns daran, dass das Leben nicht nur aus „Müssen“ besteht.
Ein kleiner Moment von Quatsch kann reichen, um uns aus der Routine zu reißen und uns daran zu erinnern, dass wir am Ende frei sind.
Meine Einladung an dich
Dieses Reel war für mich selbst eine Erinnerung: Ich bin erwachsen. Ich darf entscheiden. Ich darf Quatsch machen.
Und das wünsche ich dir auch.
Überlege dir eine Sache, die du als Kind unbedingt wolltest, aber nie durftest.
Und dann mach sie – heute, morgen oder am Wochenende.
Vielleicht ist es Eis zum Frühstück. Vielleicht eine Wasserschlacht im Garten. Vielleicht eine Nacht durchzutanzen.
Egal was es ist: Tu es nicht, weil es Sinn ergibt, sondern weil es dein inneres Kind jubeln lässt.
Erwachsen sein heißt, frei sein
Ich hätte nie gedacht, dass ein Paar Gummistiefel so viele Menschen bewegen könnten. Doch vielleicht war genau das die Botschaft: Es braucht nicht viel, um sich frei zu fühlen.
Wir sind erwachsen. Wir dürfen uns das Leben so gestalten, dass es uns Freude bringt.
Also: Mach Quatsch. Lass dein inneres Kind raus. Erinnere dich daran, dass du nicht nur funktionieren musst.
Denn genau dafür bist du erwachsen.
Und bitte bitte kommentiere hier deinen Quatsch für Inspiration!

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