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Heilung kommt in Wellen: Warum Heilung nicht linear verläuft und warum das völlig okay ist

Wenn wir an Heilung denken – sei es von emotionalen Wunden, Trauma, toxischen Beziehungen oder auch von körperlichen Erkrankungen – haben viele Menschen ein bestimmtes Bild im Kopf. Wir stellen uns vor, dass der Weg der Heilung geradlinig verläuft. Ein Anfang, ein klarer Prozess, ein Ende. Fast so, als gäbe es eine Checkliste: Problem erkannt, daran gearbeitet, Thema erledigt.


Doch die Wahrheit sieht anders aus. Heilung ist nicht linear. Sie ist keine gerade Linie, sondern ein Weg voller Kurven, Rückschritte, Höhenflüge und Stillstände. Und so frustrierend das manchmal sein kann – genau das ist Teil des Prozesses.


Der Mythos der geraden Linie

Wir leben in einer Gesellschaft, die Leistung, Schnelligkeit und Effizienz hochhält. Alles soll planbar, kontrollierbar und möglichst zügig erledigt werden. Kein Wunder also, dass wir auch an Heilung mit diesen Erwartungen herangehen.


Vielleicht hast du dir schon einmal gedacht: „Ich habe doch so viel reflektiert. Wieso fühle ich mich plötzlich wieder so wie früher?“ Oder: „Ich dachte, ich wäre endlich über dieses Thema hinweg – warum triggert es mich wieder?“


Diese Gedanken sind völlig normal. Sie entstehen, weil wir gelernt haben, Heilung wie ein Projekt zu betrachten. Doch Heilung ist kein Projekt. Sie ist ein Prozess. Und Prozesse haben ihre eigene Dynamik.


Die Realität: Heilung in Wellen

Heilung verläuft in Wellen. Manchmal hast du das Gefühl, über dich hinauszuwachsen, neue Stärke zu spüren und Dinge hinter dir zu lassen. Und dann – scheinbar aus dem Nichts – kommt ein Rückfall. Alte Gefühle tauchen wieder auf. Du zweifelst, fühlst dich zurückgeworfen.


Doch genau das ist Heilung.


Ein Rückschritt bedeutet nicht, dass du „versagt“ hast. Im Gegenteil: Oft ist es ein Zeichen dafür, dass dein System tieferliegende Schichten bearbeitet. Heilung ist wie eine Spirale: Du kommst immer wieder an ähnliche Punkte, aber jedes Mal auf einer neuen Ebene. Du siehst die Dinge aus einem anderen Blickwinkel, mit mehr Bewusstsein und mehr innerer Stärke.


Eine schöne Metapher dafür ist das Tanzen: Zwei Schritte vor, ein Schritt zurück. Es sieht vielleicht nicht so aus, als würdest du vorankommen – doch in Wahrheit bewegst du dich weiter.


Das Nervensystem versteht keine Geraden

Ein wichtiger Aspekt, den viele übersehen: Heilung findet nicht nur im Kopf statt, sondern vor allem im Körper. Dein Nervensystem braucht Zeit, um alte Muster zu lösen und neue Sicherheit zu verankern.


Es ist völlig normal, dass dein Körper Phasen von Aktivierung und Ruhe braucht. Manchmal bist du voller Energie, manchmal fällt es dir schwer, überhaupt aufzustehen. Diese Schwankungen sind keine Schwäche, sondern die Sprache deines Nervensystems.


Gerade nach Trauma oder langem Stress muss dein System lernen, dass Sicherheit wieder möglich ist. Und das geschieht in Wellen. Phasen der Ruhe, der Integration, sind genauso wichtig wie die großen Aha-Momente.


Selbstmitgefühl statt Selbstkritik

Der vielleicht wichtigste Schlüssel auf diesem Weg: Mit dir selbst freundlich bleiben. Manchmal gar nicht so leicht oder?

Viele Menschen neigen dazu, sich in den Momenten der Rückschritte selbst zu verurteilen: „Ich habe nichts gelernt. Ich bin wieder am Anfang. Ich bin schwach.“ Diese innere Härte macht den Weg doppelt schwer.


Heilung braucht Mitgefühl – vor allem dein eigenes. Versuche dir bewusst zu machen: Jeder kleine Schritt zählt. Manchmal ist auch ein Tag, an dem du nur aufgestanden bist ein Erfolg. Auch ein Gespräch, in dem du deine Wahrheit ausgesprochen hast, ist ein Fortschritt.


Praktische Impulse, die dir dabei helfen können:

  • Journaling: Schreib dir auf, was du schon geschafft hast – nicht nur, was schwer ist.

  • Atemübungen: Kleine Momente der Ruhe signalisieren deinem Nervensystem Sicherheit.

  • Feiere kleine Erfolge: Mach dir bewusst, dass jeder Schritt wertvoll ist, auch wenn er dir winzig vorkommt.


Warum Rückschritte zum Vorwärtskommen gehören

Wenn du gerade an einem Punkt bist, an dem es sich so anfühlt, als würdest du zurückfallen: Atme. Mach dir bewusst, dass genau hier Heilung geschieht.


Manchmal müssen alte Gefühle noch einmal angeschaut werden, um endgültig gehen zu dürfen. Manchmal braucht dein Körper eine Pause, bevor er den nächsten Schritt machen kann. Und manchmal zeigt dir ein Rückschritt nur, wie sehr du dich schon entwickelt hast – weil du heute anders damit umgehst als noch vor einem Jahr.


Rückschritte sind keine Sackgasse. Sie sind ein Teil des Weges nach vorn.


Dein Weg darf einzigartig sein

Heilung ist kein Wettlauf, keine Checkliste und kein gerader Weg. Sie ist ein lebendiger Prozess, der dich lehrt, dich selbst immer besser zu verstehen und dir Vertrauen zu schenken.

Wenn du beginnst, die Wellen anzunehmen, wirst du erkennen: Auch in den Tiefs liegt Wachstum. Auch im Stillstand geschieht Veränderung. Und auch in Rückschritten steckt ein Stück Vorwärtskommen.

Dein Weg muss nicht aussehen wie der von anderen. Er ist einzigartig. Und genau darin liegt seine Schönheit.


 Merke dir: Heilung verläuft nicht linear. Und das ist völlig okay.


 
 
 

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